Foto: Daniel Hofer, Süddeutsche Zeitung
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) bietet seit Ende 2023 ein weiteres Angebot, um Medien- und Nachrichtenkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu stärken. Beim Besuch des Newsdesks der SZ in München erleben Schulklassen die Redaktionsarbeit live mit.
Jeden Donnerstag zwischen 12.30 Uhr und 14.30 Uhr kann jeweils eine Schulklasse die Redaktion im SZ-Hochhaus in München besuchen und an der Nachrichtenzentrale live dabei sein, wenn die Zeitungsausgabe des Folgetags geplant und die Website mit Nachrichten befüllt wird. Zunächst erläutern die Nachrichten-Profis das tagesaktuelle Geschehen, danach stehen ein bis drei Redakteurinnen/Redakteure den Schülerinnen und Schülern für Gespräch und Fragen eineinhalb Stunden lang zur Verfügung. Die Redaktion geht auch auf Wünsche ein, wenn etwa eine Abordnung besondere Tipps für eigene Podcasts möchte.
Das Format erfreut sich großer Beliebtheit, berichten Klaus Ott aus dem Investigativressort und Tom Soyer, Redakteur und Leseranwalt (Ombudsmann) der SZ-Redaktion. Fürs Schuljahr 2023/24 hat die Redaktion bereits 41 Newsdesk-Besuche im Kalender, bis Juni sind die Donnerstage ausgebucht und es gibt sogar schon Voranmeldungen für den September.
Ott und Soyer sind auf Redaktionsseite die Haupttreiber der Angebote für Schulklassen, zu denen neben den Redaktionsbesuchen auch die Werkstattgespräche in Schulen zählen. Dabei besuchen Redakteurinnen und Redakteure der SZ Schulklassen im Großraum München und kommen mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch über Fake News, Demokratie und die Rolle der freien Presse.
Dabei ist es Ott und Soyer wichtig, dass die Redaktion der SZ nicht nur für die SZ spricht, sondern für Qualitätsmedien insgesamt, die sich an journalistische Standards halten und nach dem Pressekodex arbeiten. Seit die seit Jahren gepflegten Werkstattgespräche im Schuljahr 2022/2023 mit Ende der Corona-Zwangspause wieder aufgenommen wurden hat die SZ Redaktion fast 30 Schulen besucht und zum Teil vor und mit ganzen Jahrgängen gesprochen.
In ausgewählten Fällen sind die Werkstattgespräche auch online möglich, so etwa für die Deutsche Schule in Prag. Das erfordere allerdings auch etwas unterstützende Moderationsarbeit durch die Lehrkraft direkt im Klassenzimmer. „Das war eigentlich ein Behelf, den wir zu Corona-Zeiten eingeführt haben“, berichtet Tom Soyer. Die Live-Variante sei zu bevorzugen. Hybride Veranstaltungen, bei denen der Austausch in weitere Klassenzimmer einer Schule gestreamt werde, seien eine erstaunlich taugliche zweitbeste Variante, wenn Schulen das technisch hinbekommen.
„Transparenz wird in Zeiten der Lügenpresse-Rufe immer wichtiger“, sagt Tom Soyer zum Engagement der SZ Redaktion. Er hofft gemeinsam mit Klaus Ott, mit den Werkstattgesprächen und Redaktionsbesuchen von Schulklassen ein Stück gegen die zunehmende Spaltung der Gesellschaft zu arbeiten, die sich teils in Filterblasen informiere und im Gespräch nicht mehr zueinanderfinde. Demokratie lebe von verlässlichen Nachrichten – und davon, dass sich junge Menschen gute Quellen dafür frühzeitig erschließen lernen.
Natürlich bietet die SZ auch das klassische Schulprojekt, bei dem Schulklassen die Digitalinhalte der SZ kostenlos nutzen können und Lehrkräfte begleitendes Unterrichtsmaterial erhalten. Wer sich für all diese Angebote interessiert, findet auf der SZ-Projektseite „Schule und Zeitung“ dazu mehr Informationen und Anmeldemöglichkeiten.